Ihre Botschaften sind gute Nachrichten

Die Wirkung der stärksten Geschichten und wichtigsten Fakten lässt sich medial multiplizieren. In redaktionellen Beiträgen vermittelte Information ist nach wie vor sehr oft glaubwürdig. Medien gehören zu den besten und wirksamsten Verbündeten einer Organisation – wenn sie einmal gewonnen wurden.

Auch der Markt der Medien gehorcht bestimmten Gesetzmässigkeiten. Erfolgspositionen werden mit stichhaltigen Fakten, aktuellen Daten, unterhaltsamen Geschichten, spannenden Bildern, faszinierenden Texten und attraktiven Köpfen gewonnen. Es gilt, die Bedürfnisse der einzelnen Redaktionen wahrzunehmen und im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten sowie im Hinblick auf die Ziele der Organisation zu erfüllen.

Die Macht der Medien

Interview mit Iris Wirz, Agentur-Inhaberin

Was versteht man heute unter Medienarbeit?

Oft besteht Medienarbeit nach wie vor aus dem gelegentlichen Versand von Medienmitteilungen. Danach beginnt die hohe Schule – diese beherrschen jedoch eher wenige.

Was heisst «hohe Schule» in der Medienarbeit?

Es geht darum, die Themen des Unternehmens oder der Organisation aus journalistischer Sicht zu sehen und darzustellen. Die Fragen sind:

  • Was haben wir an Themen zu bieten, die für Fachmedien oder die breite Bevölkerung interessant sind?
  • Wie passen diese Themen in unsere Kommunikationsstrategie?
  • Wie müssen Themen, die wir und die Redaktionen spannend finden, angemessen und zeitgemäss vermittelt werden? Wie setzen wir Storytelling ein?

Wie schnell erzielt Medienarbeit Resultate?

Medienarbeit wirkt nachhaltig, aber in der Regel nicht sehr schnell. Vom ersten Gespräch mit dem Kunden bis zur ersten Publikation können rasch einmal sechs bis zwölf Wochen vergehen. Die Resultate messen wir systematisch: In Auflagenzahlen oder Minuten für Radio- und TV-Präsenz wie auch in der Image- und Verkaufswirkung.

Was heisst nachhaltig?

Gute Themen wirken oft sechs und mehr Monate. Und jedes gute Thema, das für die Medien gut aufbereitet wurde, ist ein Türöffner für die nächste Story.

Wie funktioniert Medienarbeit in einer Kommunikationskrise?

Da sind Reaktionen innerhalb von maximal 24 Stunden sinnvoll und möglich. Es ist von Vorteil, wenn das Unternehmen ein Krisenkonzept erarbeitet und geübt hat. Auf alle Fälle gilt: Je schneller kommuniziert wird, desto eher glätten sich die Wogen.

Mit wie vielen Redaktionen sollte man im Kontakt stehen?

Je nach Thema und Branche sind dies in der Schweiz 40 bis 120 Personen. Natürlich kann man nicht einfach ein Thema mit allen gleichzeitig auf die gleiche Art besprechen. Für Österreich und Deutschland sind unsere Kontaktzahlen etwas anders.

Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

In der Schweiz hat vor einigen Jahren eine Entwicklung eingesetzt, die zum Beispiel in Deutschland schon lange Realität war: Die gleiche Redaktion beliefert mehrere Medien. Oder der identische Inhalt erscheint in neun Medien gleichzeitig, die alle zum gleichen Verlag gehören.

Betrifft Medienarbeit nur Print oder Fachmedien?

TV, Radio, Tages- und Wochenzeitungen, Magazine, Fachmedien, Online – das ganze Spektrum gehört dazu. Je nach Kunde und Thema werden A-, B- und C-Medien definiert und unterschiedlich bearbeitet.

Hab ich mehr Chancen, wenn ich gleichzeitig ein Inserat schalte?

Wir empfehlen, Medienarbeit nicht mit Inseraten oder Publireportagen zu verknüpfen. Das Ziel ist, über das gute Thema, die interessante Story in das Medium zu kommen. Das wirkt glaubwürdig und schafft Verbündete in der Redaktion. Bezahlter redaktioneller Inhalt ist eine Publireportage, also eigentlich ein Inserat.

Wann sind Publireportagen die richtige Lösung?

Zum Beispiel in einer Krise, aber das ist eine sehr teure Lösung, die rasch einmal mehrere Hunderttausend Franken kostet. Wer die Medienarbeit vorher gut aufgebaut hat, braucht keine Publireportagen.

Sind Magazine und Zeitungen heute noch wichtig?

Auf jeden Fall, denn die öffentliche Wahrnehmung orientiert sich immer noch sehr stark an meinungsbildenden Medien. Diese treten heute bekanntlich meistens als Print-Zeitung, Online-Magazin, E-paper und Social-Media-Kanal auf – es findet eine starke Vermischung statt. Im Trend liegen auch die eigenen Podcasts oder die TV-Kanäle der Printmedien. Umgekehrt sind Radio- und TV-Sender immer mehr mit News oder Videos auf Social Media. Wichtig sind die guten Inhalte, die dann auf den verfügbaren Kanälen erscheinen.

Ist Social Media eine Alternative zur Medienarbeit?

Nein, in den meisten Fällen nicht. Um nachhaltige Wirkungen zu erzielen, sind mehrere Schienen zu bespielen. Ohne Social Media geht es heute genauso wenig wie ohne Medienarbeit. Wer geschickt vorgeht, schafft eine Verstärkung der Massnahmen, was letztlich auch kosteneffizienter ist.

Wieviel Fake News gibt es?

Fake News können heute viel schneller und raffinierter verbreitet werden als vor wenigen Jahren. Doch neu ist das Phänomen nicht. Das hat es schon vor Jahrzehnten gegeben. Bereits in den achtziger Jahren zeigte eine Studie, dass mehr als die Hälfte der Informationen in den Medien durch PR-Stellen von Firmen generiert wurde. Das heisst noch nicht, dass es sich um Fake News handelte, sagt aber einiges über die sogenannte Unabhängigkeit der Medien aus.

Journalistinnen und Journalisten sind in erster Linie an spannenden Themen, guten Texten und stimmigen Fakten interessiert. Die politische Ausrichtung ist nur ein Aspekt des persönlichen Profils. Von rechts bis links findet eine mediale Aufrüstung statt. Gegenseitige Vorurteile sind weit verbreitet. Sie sind letztlich ein Zeichen dafür, dass die Medienarbeit nicht professionell genug ist.

Braucht es noch Pressekonferenzen oder Mediengespräche?

Je nach Thema und Organisation kann dies nach wie vor sinnvoll sein. Ich gehe davon aus, dass Online-Mediengespräche sich immer mehr durchsetzen werden. Es gibt aber mehrere Alternativen zu Mediengesprächen und Pressekonferenzen, die sorgfältig zu prüfen sind.

Warum ist Storytelling seit einiger Zeit in aller Munde?

Es handelt sich um ein vermeintlich neues Schlagwort für die älteste Sache im Journalismus: Gute Geschichten noch besser erzählen. Im Unterschied zu früher sind heute jedoch auch sehr lange Berichte akzeptiert. Ob lang oder kurz wirkt sich in der Online-Publikation nicht mehr spürbar auf die Kosten aus. Doch die Länge sagt noch nichts über die Güte aus. Die Frage lautet: Fesseln mich der Text, die Geschichte, die Interviews, die Fotos, die Videos?

Haben Sie einen Tipp?

Unternehmen und Organisation haben bedeutend mehr interessante Themen als sie meinen!

Diese Inhalte wecken Medieninteresse

  1. Aktualität
  2. Zahlen
  3. Fakten
  4. Namen (VIP)
  5. Köpfe: Menschen wie du und ich
  6. Unterhaltsame Geschichten
  7. Konflikte
  8. Sensationen
  9. Sex
  10. Crime
  11. Money

Die Punkte 1 bis 6 sollten nach Möglichkeit immer bedient werden. Die Punkte 7 und 10 sollten auf dem Terrain anderer stattfinden. Punkt 8 ist ok, wenn er mit positivem Inhalt gefüllt werden kann. Punkt 9 ist in der Medienarbeit von Firmen und Organisationen in der Regel zu vermeiden oder wird negativ wahrgenommen. Punkt 11 kann ein interessanter Teil der Punkte 2 und 3 sein.

Iris Wirz c&p communications
Max-Högger-Strasse 6
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