Kommunikative Synergie

Mehrhändig spielen und aus einer Hand liefern

Seit Jahrhunderten basiert Kommunikation auf den gleichen zwei Kernelementen: dem Wort und dem Bild. Das Wort kann geschrieben, gesprochen, gesungen oder geschrien werden. Das Bild ist statisch wie im Foto, der Malerei, Illustration und dem Comic oder bewegt wie in Videos, Filmen, Webcomics, der Pantomime und der Oper.

Freihändig eingängig

Interview mit Iris Wirz

Warum ist Ihr Angebot so vielseitig?

Als Juniorberaterin bei Wirz am Uetliberg hörte ich, dass in Zukunft Berater gefragt seien, die sich in den verschiedenen Spezialgebieten der Kommunikation bewegen und diese ganzheitlich vernetzen. Von diesem Gedanken war ich sofort fasziniert. Bei allen Projekten, die ich von dem Moment an begleiten durfte, fragte ich offen oder still nach dem Zusammenhang mit anderen Aktivitäten des Kunden. So habe ich früh viel über den ganzheitlichen Ansatz in der Kommunikation gelernt. Gleichzeitig gewann ich Erfahrung in verschiedenen Spezialgebieten.

Was fasziniert Sie am ganzheitlichen Ansatz?

Das hängt vielleicht mit meinen Wurzeln zusammen. Ich habe seit früher Jugend gezeichnet, gemalt und mit Worten gespielt. Eine weitere Leidenschaft war das Handarbeiten, also Stricken, Häkeln und Nähen – Performance Art zum Anziehen. Wort, Bild und Aktion sind für mich seitdem eine nie versiegende Quelle der Inspiration und Freude. Das hat meinen Blick auf Kommunikationsaufgaben geprägt. Während dem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Tübingen und Stuttgart sowie der Buchillustration an der Staatlichen Akademie für bildende Künste in Stuttgart konnte ich das Wechselspiel zwischen Wort und Bild einige Jahre lang weiterverfolgen. In ganzheitlich angelegten, zukunftsweisenden Projekten wie «Innovators» – Ideen gegen Erwerbslosigkeit – oder «Kaospilots» – Managementausbildung mit Schwerpunkt Kultur – habe ich eine besonders grosse Begeisterung der Akteure erlebt. Sie ist auf mich übergeschwappt und geblieben.

Die Agentur verfolgt auch eigene Projekte. Wie kam es dazu?

Ich hatte das Glück, kurz vorm Abitur, also mit 17 Jahren, an einem damals herausragenden Projekt teilzunehmen. Unser Mädchengymnasium wurde von Ursulinen, also Nonnen, geführt. Die Schulleiterin Johanna Eichmann und die Oberin des Klosters waren visionäre Persönlichkeiten, die Grenzen neu interpretierten und Menschen begeistern konnten. So war es eines Tages beispielsweise den Nonnen freigestellt, Zivilkleider zu tragen und ausserhalb vom Kloster zu wohnen. Sie besannen sich damit auf die Philosophie der Gründerin des Ursulinenordens. Ihr Credo: Es kommt nicht auf die Äusserlichkeiten an, sondern auf die Botschaft, die im Alltag den Weg von Mensch zu Mensch findet. Vor dieser neuen Regel musste eine Nonne die Erlaubnis der Oberin einholen, wenn sie sich ausserhalb der Schule bewegen wollte und sei es nur für wenige Meter.

Ausserdem führte die Schule in Dorsten als eine der ersten in Deutschland eine neue Art der Oberstufe ein. Das Projekt erregte grosses Aufsehen. Die Tageschau kam zu uns in die Schule – auch ich durfte an der Diskussion teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit habe ich unter anderem gelernt, wie wichtig Medienarbeit für erfolgreiche Projekte ist! Johanna Eichmann hat auch nach ihrer Pensionierung visionäre Ziele mit Erfolg verfolgt, wie das in ihrem Buch «Die rote Johanna» nachzulesen ist. Sie war eine kämpferische und zugleich sehr herzliche und gelassene Frau, die das Bundesverdienstkreuz sicher verdient hat! Seit dieser Zeit habe ich Gefallen an disruptiven Prozessen und bin ich begeistert von Projekten, die neue Ansätze verfolgen – seien es Aktivitäten von anderen oder von unserer Agentur.

Wie geht es zu im Familienunternehmen?

Die Begeisterung für Projekte habe ich auch an meine beiden Söhne Jeremias und Aeneas weitergegeben. Sie sind unter anderem in allen technischen Bereichen sehr versiert und haben eine starke Zuneigung zum bewegten Bild. Das erklärt, warum wir schon seit vielen Jahren Websites, Social-Media-Lösungen, Videoreportagen oder Kinospots erfolgreich realisieren. Im Dialog über mögliche Umsetzungen in Kommunikationsprojekten können wir uns rasch und einfach austauschen. Schliesslich kennen wir uns schon eine Weile…

Wie ungewöhnlich ist eine Firma mit Mutter und Söhnen?

Diese Formation ist wohl eher selten. Eine gewisse feministische Toleranz brauchen unsere Kunden. So findet eine natürliche Selektion statt.

Braucht nicht jeder Bereich Spezialkenntnisse und entsprechende Erfahrung?

Das ist sicher so. Aber wer von einem Thema begeistert ist, eignet sich zusätzliches Wissen gerne und meistens mit Leichtigkeit an. Für Schritte, die wir im Team nicht persönlich abdecken wollen oder können, arbeiten wir mit entsprechenden Partnern zusammen. In der Zusammenarbeit mit ihnen lernen wir immer wieder Neues, was dann je nach Aufgabe in die nächste konzeptionelle Arbeit einfliesst.

Verliert man da nicht die Übersicht?

Die Projekte entstehen im Team. Niemand weiss und kann alles. Dieses ständige gemeinsame Lernen und sich Weiterentwickeln macht uns Spass und gibt Sinn. Die Frage ist: Können wir mit dem jeweiligen Projekt oder der einzelnen Massnahme etwas bewegen? Wir möchten das, was wir tun, gut machen und sinnvoll einbringen. Und bringen wir als Team Stärken ein? Können wir unser Potenzial nutzen oder erweitern.

Welche Vorteile hat diese Vorgehensweise?

In unserer Welt sind heute die verschiedenen Bereiche oft sehr stark miteinander vernetzt. Der integrierte Ansatz passt somit hervorragend. Er bietet fast nur Vorteile. Immer mehr Menschen sind davon überzeugt. So entstehen Lösungen für eine immer komplexer werdende Realität.

Wie gehen Sie vor, wenn ein Kunde nur eine konkrete Massnahme wünscht?

Das ist ein weiterer Vorteil, den wir in unserer aktuellen Website abbilden. Der Kunde bzw. die Kundin kann auch einfach an einem Punkt einsteigen. Er oder sie muss nicht unbedingt die Wechselwirkungen der verschiedenen Bereiche interessant finden. Wir prüfen für uns, welche Auswirkungen diese Massnahme in anderen Bereichen der Kommunikation des Auftraggebers hat. Falls wir annehmen, dass sich Teilprojekte fördern oder behindern, kommunizieren wir das gegenüber der Kundschaft. Dann schaut man gemeinsam, wie optimal vorzugehen ist.

Iris Wirz c&p communications
Max-Högger-Strasse 6
CH-8048 Zürich